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Akzeptanz-Barometer – methodische Hinweise

Die etwas andere „Sonntagsfrage“

Die üblichen Prognosen und das später folgende Wahlergebnis bleiben uns die Antworten auf viele wichtige Fragen schuldig:

  • Wie gut fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger von den jeweiligen Parteien wirklich vertreten?
  • Wie viele Personen haben tatsächlich einen klaren Favoriten und aus voller Überzeugung ihr Kreuz gesetzt?
  • Wie viele mussten sich zwischen annähernd gleich guten Alternativen entscheiden? Als Konsequenz war es dann nur möglich, einer Partei die Stimme zu geben. Die aus individueller Sicht “zweitbeste” Partei geht leer aus, obwohl sie vielleicht viel besser eingeschätzt wird als andere, die auch keine Stimme bekommen.
Methodisch gesehen handelt es sich bei der üblichen Art der Wahl um ein vergleichendes Verfahren. Dies bringt zwangsläufig methodische Unzulänglichkeiten mit sich. Die schwerwiegendste Schwäche besteht darin, dass es zwar immer eine Partei gibt, die den Sieg erringt. Besser abzuschneiden als andere Parteien bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Wählerinnen und Wähler von der Politik überzeugt sind. interpretieren das Wahlergebnis gern als einen eindeutigen Wählerauftrag. Es ist jedoch methodisch mehr als fragwürdig, einen solchen abzuleiten. Einen solchen abzuleiten, ist aber methodisch mehr als fragwürdig.
Beim Akzeptanz-Barometer können Sie eine beliebige Anzahl von Parteien unabhängig voneinander bewerten.

Drei einfache Schritte

Schritt 1: Unter den zur Wahl stehenden Parteien, wählen Sie diejenigen aus, die Sie bewerten wollen:

Akzeptanz-Barometer

Schritt 2: Bewertung der Parteien

Akzeptanz-Barometer

Die Bewertung können Sie mit Hilfe eines Schiebereglers auf einer Skala von 0 bis 10 vornehmen. 0 bedeutet, dass Sie keinen Widerstand haben, wenn diese Partei als Ihre Vertretung in den Bundestag einzieht. 10 können Sie vergeben, wenn Sie diese Partei komplett ablehnen. Sie können je nach Ihrem Empfinden die Bewertung beliebig abstufen. Während Sie den jeweiligen Schieberegler betätigen, pass sich der Hintergrund an von grün über Gelbtöne bis zum tiefen Rot für den maximalen Widerstand.

Schritt 3: Solange wir mit dem Akzeptanz-Barometer noch experimentieren, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sofort ein Feedback durch einen Abgleich mit dem Mittelwert:

Akzeptanz-Barometer

Abbildung mit dem Ergebnis (blaue Punkte: eigene Bewertungen, hellblaue Balken: Mittelwerte) Die Ergebnisdarstellung enthält die eigenen Bewertungen (blaue Punkte) sowie die mittlere Bewertung aller Parteien. Aus dem Ergebnis oben lässt sich folglich ableiten:

  • Die Partei A, die man selbst recht positiv sieht, schneidet im Mittel deutlich schlechter ab. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Partei B.
  • Die Partei C sieht man selbst deutlich kritischer als der Durchschnitt.
  • Die Partei D, die man selbst gar nicht berücksichtigt hat, genießt insgesamt eine hohe Akzeptanz. Eine Auseinandersetzung mit dieser Partei scheint lohnenswert.

Aktuelles Akzeptanz-Barometer

Akzeptanz-Barometer zur Bundestagswahl 2025

Fragen und Antworten

  • Ließe sich über das Akzeptant-Barometer auch die Vergabe von Parlamentssitzen ermitteln? Ja, wir haben ein Modell entwickelt, das auch berücksichtigt, dass kleinere Parteien von deutlich weniger Menschen bewertet werden.
  • Warum misst das Akzeptanz-Barometer den Widerstand und nicht die Zustimmung? Auch wenn es ungewohnt ist, gibt es viele Argumente für die Widertandsmessung. Methodich baut das Akzeptanz-Barometer auf dem Systemischen Konsensieren auf. Bei dieser Methode, die sehr ausgefeilt ist und sich in vielen Kontexten bewährt hat, arbeitet man mit möglichen Einwänden bzw. Widerständen. Dies hat u.a. die Vorteile: die übliche Dynamik wird durchbrochen, es fällt häufig leichter, einen Widerstand zu äußern und schließlich weiß man, wie hoch das Konfliktpotenzial einer Entscheidung ist.

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